Geschichte Trifft Zukunft


Im Dinslakener Stadtteil Lohberg entsteht auf dem ehemaligen Zechenstandort einer der größten CO2-neutralen Energie-Plus-Standorte Deutschlands: hier wird – aus unterschiedlichen Quellen – mehr Energie erzeugt als verbraucht.

Wo vor einigen Jahren noch Kohle gefördert wurde, wird heute schon erneuerbare Energie gewonnen. Das Konzept sieht die Entwicklung eines einzigartigen Energiestandorts vor, bei der eine räumliche Verknüpfung von Stadtteil, Zechengelände und Haldenlandschaft entsteht. Das Kreativ.Quartier Lohberg, ein Gemeinschaftsprojekt von RAG Montan Immobilien und der Stadt Dinslaken, steht nicht nur als Symbol für den Umwandlungsprozess eines ganzen Stadtteils, sondern auch für die Zukunft Dinslakens und als Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung. Zudem leistet es einen wichtigen Beitrag im Prozess der regionalen Energiewende und zum Klimaschutz; so sieht es auch die Landesinitiative Klima.Expo NRW, die im Jahr 2016 das Projekt als mustergültiges Beispiel in die landesweite Leistungsschau zum Klimaschutz aufnahm.


Das Energiekonzept des Kreativ.Quartiers Lohberg

 

Das Energiekonzept sieht vor, Lohberg ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu versorgen, die auf dem Areal selbst gewonnen wurden. Das Ziel, erstes CO2-neutrales Stadtquartier Deutschlands zu werden, wird dabei bereits über die Gewinnung von Wind- und Sonnenenergie direkt auf dem Standort erreicht. Eine Photovoltaikanlage wurde auf dem Dach der Kohlenmischanlage installiert, auf den beiden Halden recken sich vier Windräder in die Höhe. Auf diese Weise bleibt Lohberg ein Energiestandort, der durch den Wandel zur klimafreundlichen Energieerzeugung mit dem gesellschaftlichen Wandel Schritt hält.

Ergänzt werden kann dieser Energiemix zudem mit Geothermie, Solarthermie, Biomasse und Grubengas. Laut einer Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) aus dem Jahr 2018 schlummert unter Lohberg dank des zu fördernden Grubenwassers langfristig ein Riesenpotenzial für die Energiegewinnung.

 

Das knapp 30 Grad Celsius warme Grubenwasser aus dem ehemaligen Bergwerk muss abgepumpt werden, damit es sich nicht mit dem Grundwasser mischt – und mit der Wärme gelangt so Energie an die Oberfläche, die über Wärmetauscher genutzt werden kann.

Das Kreativ.Quartier Lohberg soll ein Miteinander von neuer Architektur und denkmalgeschützten Gebäuden prägen. Dies gilt für die Neubauareale und vor allem für das Zentralcluster, den Kernbereich rund um die ehemalige Lohnhalle. Moderne Plusenergiehäuser verdichten den Stadtteil und verweisen zugleich auf den zukunftsorientierten Aspekt des Projekts.

Seinen Namen verdankt das Kreativ.Quartier übrigens seinem lebendigen Kern zwischen den ehemaligen Zechengebäuden, in dem sich vor allem Menschen aus Kunst und Kultur angesiedelt haben. Sie helfen mit, Lohberg zu einem nachhaltigen Erlebnisstandort zu gestalten.