Der Standort Duhamel
Der Standort Duhamel steht stellvertretend für den Wandel im Saarland. 200 Jahre lang wurde in Ensdorf Steinkohle gefördert, 2012 war die Grube die Letzte im Saarland, die den Betrieb einstellte. Heute richtet sich hier der Blick in die Zukunft: Das Saarpolygon auf der Bergehalde ist ein weithin sichtbares Symbol des Wandels, die Repräsentanz der RAG in der denkmalgeschützten Maschinenhalle schlägt eine Brücke von der Zeit des aktiven Bergbaus in die Zeit des Nachbergbaus.
Steinkohle wurde in Ensdorf schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefördert. Dass die Kohle über die Saar von hier aus einfach verschifft werden konnte, begünstigte den Ausbau des Förderbetriebs am Standort. 1957 entstand durch Zusammenführung der Gruben Duhamel und Griesborn das Bergwerk Ensdorf. 1995 arbeiteten insgesamt 2.700 Menschen am Standort Duhamel.
Symbole der Geschichte
Die Bergehalde und die historischen Gebäude auf dem Grubengelände sind Landmarken und Zeugnis dieser Geschichte. Sie sind jedoch auch Orte und Symbole des Wandels. Die zur Hälfte renaturierte und begrünte Halde, mit 150 Metern Höhe eine der größten des Saarlands, lockt heute Wanderer und Spaziergänger an, bei gutem Wetter starten vom Haldenplateau Gleitschirmflieger. Auf dem Plateau der Halde steht das Saarpolygon als Erinnerung an den Bergbau und Symbol für den Wandel.
Orte des Wandels
In der Maschinenhalle befindet sich seit 2016 die Repräsentanz der RAG an der Saar. Die Ausstellung „Bergbau. Unser Erbe.“ lädt dazu ein, die Bergbauregion an der Saar neu zu entdecken. Sie wirft einen Blick auf die großen Herausforderungen, aber auch die großen Chancen des Nachbergbaus. Der Veranstaltungsort in der Repräsentanz bringt Menschen zusammen, die diesen Wandel aktiv gestalten wollen. Für die Folgenutzung der Tagesanlage und der Bergehalde Duhamel haben die Gemeinde Ensdorf und die RAG Montan Immobilien in einem gemeinsamen Prozess mit Bürgern, Planern und Experten einen Masterplan entwickelt. Als Teil der Entwicklung des Zukunftsstandortes wurde auf der Halde das Saarpolygon errichtet.
Die ehemalige Maschinenhalle
Das Gebäude, in dem sich die RAG-Repräsentanz befindet, ist selbst ein Sinnbild des Wandels an der Saar. Errichtet als Betriebsgebäude für die Steinkohleförderung war es ein Zweckbau. Heute ist es denkmalgeschützt und wird, behutsam modernisiert, zu einem Ort der Begegnung und Kommunikation.
Die historische Maschinenhalle wurde 1917/18 gebaut und ist mit ihren Rundbogenfenstern, Lisenen und Friesen ein hervorragendes Beispiel für die Industriearchitektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier standen zwei Kesselanlagen, die noch bis 2014 die Tagesanlage mit Energie versorgten.
2014 begann der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zur RAG‐Repräsentanz. Das Gebäude wurde entkernt und im Inneren wurden drei gläserne Kuben errichtet. Zudem wurde ein Foyer mit Serviceangeboten angebaut. Der erste Kubus ist Veranstaltungsort. Im zweiten Kubus ist die Ausstellung „Bergbau. Unser Erbe.“ untergebracht. Im dritten Kubus befindet sich das Archiv der RAG, das nicht öffentlich zugänglich ist.
Das Fördermaschinenhaus
Fördergerüst und Fördermaschinenhaus von 1917 zählen zu den wichtigsten technischen Denkmälern des Bergwerks Ensdorf. Sie stehen als Zeugen der Frühzeit der Schachtanlage Duhamel unter Denkmalschutz.
1917 errichtete die Firma Meguin aus Dillingen das Fördergerüst, den Saarschacht. Er besitzt mit seinem filigranen Aufbau aus Stahlfachwerk das charakteristische Aussehen der Fördergerüste jener Zeit. Direkt daneben entstand das Fördermaschinenhaus mit zwei voneinander getrennten Maschinenräumen. Die hier eingebauten Dampfmaschinen trieben beinahe einhundert Jahre lang die Förderanlagen der Grube Ensdorf an.
Die letzte Dampfmaschine des Steinkohlebergbaus
Die beiden zweizylindrigen Maschinen von 1918 und 1936 stammen von der Dinglerwerke AG aus Zweibrücken. Die ältere der beiden Maschinen mit einer Nennleistung von 2.989 PS (2.200 KW) lief bis 2014 und war damit die letzte in regulärem Betrieb befindliche Dampfmaschine im deutschen Steinkohlenbergbau.
Besichtigungen und Öffnungszeiten
Das Fördermaschinenhaus ist nicht regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine Besichtigung ist jedoch in unregelmäßigen Abständen möglich. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die RAG an der Saar,
Telefon: 0681 / 405‐2279.