Nachhaltig Handeln
Nachhaltigkeit bedeutet, dass bei allen Entscheidungen jeweils zwischen den ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen abzuwägen ist. Dem eigenen Handeln sollte für die heutige und möglichst auch für zukünftige Generationen die Schonung der natürlichen und ökonomischen Ressourcen und der Erhalt eines friedlichen Miteinanders sowie gleichwertiger Lebenschancen zugrunde liegen.
So erhalten wir nicht nur für unsere, sondern auch für zukünftige Generationen Handlungsoptionen, die ehemaligen Steinkohlereviere stets nach den jeweiligen Bedürfnissen zu einer lebenswerten Region entwickeln zu können.
Ökologische Nachhaltigkeit
Ökologische Nachhaltigkeit zielt auf die Einhaltung der sogenannten planetaren Grenzen ab, die einen „sicheren Spielraum“ für menschliches Handeln innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen der Erde festlegen sollen. Der sparsame Einsatz umweltfreundlich erzeugter Energie, der Erhalt der Biodiversität – der Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume – und der schonende Umgang mit anderen natürlichen Ressourcen sind dringende Aufgaben - auch für die RAG.
Ökonomische Nachhaltigkeit
Ökonomisch nachhaltiges Handeln schont materielle und finanzielle Ressourcen und schafft somit dauerhaft tragfähige Unternehmen. Die RAG-Stiftung finanziert die Ewigkeitsaufgaben in allen Steinkohlenrevieren. Das Stiftungsmodell stellt sicher, dass folgende Generationen nicht mit den Kosten der Ewigkeitsaufgaben belastet werden. Im Nachbergbau ökonomisch nachhaltig zu handeln, ist also auch eine Frage der Generationengerechtigkeit.
Soziale Nachhaltigkeit
Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen und der gezielte Einsatz der finanziellen Mittel kann nur erfolgreich sein, wenn beides auch in der Bevölkerung auf Akzeptanz stößt. Für den Nachbergbau heißt das, die Bevölkerung und Interessenverbände umfangreich zu informieren, Transparenz herzustellen und Partizipationsangebote zu machen. Die soziale Nachhaltigkeit liegt und lag der RAG immer am Herzen. Dies beweist auch die Sozialverträglichkeit im Auslaufprozess des deutschen Steinkohlenbergbaus.
Klimaschutz: Bis 2030 CO2-neutral
Die RAG unterstützt ausdrücklich die Klimaziele der Politik und der Wissenschaft. Wir unterstützen die 1,5 Grad-Regelung nach dem Pariser Abkommen. Das sind wir als ehemaliges Bergwerksunternehmen den nachkommenden Generationen schuldig! Wir wollen 2030 CO2-neutral sein!
Das ist eine große Herausforderung. Aber der damit verbundene gewaltige Transformationsprozess bietet auch jede Menge Chancen. Er macht das Unternehmen spannend - für die Regionen in denen wir tätig sind, aber auch für uns selbst.
Mit den Themen Flächen und Wasser besetzt die RAG wichtige Ressourcen, die in Zukunft noch größer Bedeutung haben werden. Wir haben das Potenzial, für unsere Ewigkeitsaufgaben auf unseren eigenen Flächen regenerative Energie zu erzeugen. Mit unserem Grubenwasserkonzept reduzieren wir Schadstoffe und entlasten die Gewässer. In Zukunft werden wir auch verstärkt die Wärme des Grubenwassers nutzen.
Regionale Verantwortung: Für eine lebenswerte Region!
Die RAG war und ist immer Teil der Bergbauregionen. Hier sind wir zu Hause. Und wollen es auch bleiben. Zu Hause ist man da, wo man sich wohl fühlt. Wo man sich auch verantwortlich fühlt für Freunde und Nachbarn.
Der Bergbau hat nach über 150 Jahren industriellem Abbau tiefe Spuren in der Region hinterlassen. Die RAG steht zu ihrem Wort, mit ihrem Beitrag auch in Zukunft aktiv zur Lebensqualität dieser Region beizutragen.
Mit unserem Fachwissen sichern wir den Altbergbau, der vor vielen Jahrzehnten im Süden des Ruhrgebiets nah an der Erdoberfläche erfolgte und immer noch zu Schäden führen kann. Wir regulieren unbürokratisch auch heute noch Gebäudeschäden, die aus den Abbau des tiefen Steinkohlenbergbaus resultieren. Über Poldermaßnahmen werden Vernässungen an der Tagesoberfläche vermieden. Und an ehemaligen Kokereistandorten reinigen wir kontaminiertes Grundwasser.
Unser größtes Pfund liegt allerdings in den ehemaligen Bergbauflächen. Das Flächenerbe des Bergbaus ist wertvolles Potenzial, mit dem wir zur nachhaltigen Transformation der Regionen beitragen werden. Mit der Revitalisierung und Entwicklung dieser Flächen ermöglichen wir zukunftsfähige neue Nutzungen für alle Bereiche des öffentlichen Lebens.
Soziale Verantwortung: Der Mensch im Mittelpunkt
Im Bergbau ging es immer zuerst um den Menschen. Der Bergbau schuf ein Schulsystem, ein Gesundheitssystem, schaffte hunderttausende Arbeitsplätze mit sicheren Einkommen, förderte Kaufkraft in den Regionen und bildete allein seit Gründung der RAG 100.000 junge Menschen aus – auch über den eigenen Bedarf hinaus.
Gemeinsam mit einer starken Mitbestimmung gelang die Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus ohne Entlassungen in den Arbeitsmarkt – und damit ohne soziale Verwerfungen.
Das kann nur dann gelingen, wenn sich eine Branche und ein Unternehmen für eine Region und für die Menschen dort verantwortlich fühlen. Und natürlich ebenso für die eigenen Mitarbeiter. Bei der RAG werden der Arbeits- und Gesundheitsschutz ganz großgeschrieben. Wir achten auf gesunde Mitarbeiter an einem sicheren Arbeitsplatz.
Bei uns sind sie Teil einer einzigartigen Gemeinschaft – der RAG. Wir sind ein modernes und attraktives Unternehmen, das sich seiner Traditionen bewusst ist. Das ist es, was uns ausmacht und von anderen Arbeitgebern unterscheidet. Unsere Mission bildet das Fundament unseres unternehmerischen Handelns, wir leben unsere Werte: Verantwortung, Dynamik, Verlässlichkeit, Kooperation und Engagement.
Kann ein ehemaliges Bergbauunternehmen überhaupt nachhaltig sein?
Der Betrieb der Bergwerke erfolgte früher unter anderen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und auf Basis eines anderen Verständnisses der ökologischen Folgen, als wir es heute haben.
Die Steinkohle war Rohstofflieferant für die notwendige Energie, die ein Land braucht, um Industrialisierung möglich zu machen. Die Steinkohle war so Motor für die Industrialisierung im 19. Jahrhundert und Garant für den Wohlstand im 20. Jahrhundert. Sie sorgte nicht nur für Kaufkraft, sondern auch für Ausbildung und Bildung, Infrastruktur, für ein Gesundheitssystem. Sie hat ihre Aufgaben mehr als erfüllt.
Daneben hat die Kohle in dieser Zeit jedoch unbestritten auch Auswirkungen auf die Umwelt gehabt und unter anderem ihren Anteil zum steigenden C02-Gehalt der Atmosphäre weltweit beigetragen. Die Zeiten des aktiven Bergbaus in Deutschland sind Vergangenheit. Nun gelten andere Leitbilder für die Energieversorgung und das wirtschaftliche Handeln.
Die RAG hat Lösungen für die Ewigkeitsaufgaben des Bergbaus entwickelt. Schon der Begriff Ewigkeit zeigt, dass das Handeln der RAG auf die Gestaltung der Zukunft ausgerichtet ist. Deshalb beschäftigt sich die RAG auf Konzernebene bereits seit 2015 intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und sucht hierbei für alle Handlungsfelder des Konzerns nach entsprechenden Lösungen. So hat sich die RAG in einem ersten Schritt zum Ziel gesetzt, sich bis 2030 CO2-neutral mit Energie zu versorgen.
Natürlich beschränken sich die Handlungsfelder der RAG für nachhaltiges Handeln im Nachbergbau primär auf die Bewältigung der Ewigkeitsaufgaben und alle Aufgaben im Rahmen der Abschlussbetriebsplanungen für die ehemaligen Gruben, wie Rückbau der Anlagen und Altlastensanierung. Dazu hat der Gesetzgeber der RAG enge Grenzen gesetzt. Darüber hinaus gibt es für die RAG aber auch in Kooperationen mit Anderen vielfältige Herausforderungen und Möglichkeiten, sich im Nachbergbau nachhaltig zu engagieren.