Die auf den Namen „Tisa“ getaufte Tunnelbohrmaschine des Vortriebs Ost des Grubenwasserkanals Ibbenbüren hat ihr endgültiges Ziel erreicht: den Schacht 1 der von-Oeynhausen-Schachtanlage. Damit wurde nach rund 26 Monaten Bauzeit der insgesamt 7,4 km lange Grubenwasserkanal komplett aufgefahren. Durch den Kanal werden künftig die Grubenwässer des Ost- und Westfeldes des Bergwerks Ibbenbüren der aktuell im Bau befindlichen neuen Anlage zur Grubenwasseraufbereitung in Gravenhorst zugeführt. Dies wurde nun im Rahmen einer „Durchschlagsfeier“ feierlich begangen.
Der Unternehmensbereichsleiter Ibbenbüren Jürgen Kunz erklärte zu Beginn, dass man sich schon vor zehn Jahren die ersten Gedanken zum Grubenwasserkanal Ibbenbüren gemacht habe. Kunz: „Im Herbst 2014 erfolgten erste Präsentationen von Grundüberlegungen zur Auffahrung des Grubenwasserkanals als Ersatz für eine Pumplösung. Heute treffen wir uns, um den finalen Meilenstein des Vortriebs abzuschließen.“ Er begrüßte dazu die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Bergbauregion, Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg, der beteiligten Unternehmen sowie Vertreter der RAG-Stiftung und der RAG.
Grubenwasserkanal ermöglicht Anstieg des Grubenwassers auf 63 Meter üNN
Seit Ende der deutschen Steinkohlenproduktion sei das Pumpen von Grubenwasser eine der Aufgaben, die der Bergbau hinterlassen habe, betonte der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung Bernd Tönjes in seinem Grußwort. Die RAG-Stiftung sei 2007 dazu gegründet worden, die Ewigkeitsaufgaben dauerhaft zu finanzieren. Tönjes: „Was wir aber noch lieber tun als pumpen, ist nicht zu pumpen. Und zwar dort, wo dies möglich ist.“ Und in Ibbenbüren sei es aufgrund der günstigen topografischen sowie geologischen Bedingungen machbar.
Denn der Grubenwasserkanal ermögliche den Anstieg des Grubenwassers auf 63 Meter üNN. So könne man, wie schon im Westfeld, auf Pumpen verzichten. Tönjes: „Das bedeutet eine erhebliche Einsparung an Kosten, an Energie und CO2-Emissionen. Außerdem verringern sich die Inhaltsstoffe des Grubenwassers deutlich.“ Für Mensch, Trinkwasser und Umwelt also die beste Lösung, mit Grubenwasser umzugehen.
Innovative und nachhaltige Lösungen für den Nachbergbau
Die Auffahrung des Grubenwasserkanal sei kein Projekt von der Stange gewesen, betonte der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf: „Wir alle hatten dazuzulernen und mussten uns den unterschiedlichsten Gegebenheiten anpassen.“ So hätten beide Tunnelbohrmaschinen und die Mannschaft beispielsweise mit ständig unterschiedlichen geologischen Bedingungen klarkommen müssen. Schrimpf: „Viel Wasser, wenig Wasser, hoher Wasserdruck, wenig Wasserdruck, Gebirge fest, mal weich. Von allem war etwas dabei. Vor der Hacke ist es eben doch ab und an duster. Auch in dieser Teufe.“ Deswegen sei der Tag heute für alle ein eindrucksvoller Moment, betonte der RAG-Vorstandsvorsitzende. „Ein Moment, für den ich mich bei den Beteiligten ganz besonders bedanken möchte.“
Es bleibt noch einiges zu tun. Von nun an geht es um den kompletten Ausbau des Tunnels, bevor das Grubenwasser des Ostfeldes nach derzeitiger Prognose im Jahr 2026 auf Höhe des Kanals ankommt und ihm zufließt. Durch den Kanal wird das Grubenwasser des West- und des Ostfeldes in Gerinnen getrennt in die neue Gubenwasserbehandlungsanlage in Gravenhorst geleitet, wo es dann umweltgerecht aufbereitet wird.
Schrimpf: „Wir zeigen im Tecklenburger Land, dass wir nach der Schließung eines Bergwerks in Rekordzeit mit der Annahme von Grubenwasser starten können. Und wir zeigen hier am Standort, dass wir nicht nur Steinkohlenbergbau können. Wir sind auch Experten für den Nachbergbau – mit innovativen und nachhaltigen Lösungen. Ein wichtiger und zuverlässiger Partner dieser Region – das wollen wir auch in Zukunft bleiben.“
Über die RAG Aktiengesellschaft: Die RAG ist ein Unternehmen im Wandel: Vom Kohleproduzenten zum verantwortlichen Gestalter des Nachbergbaus. Das Unternehmensziel: Die Bergbauregionen lebenswerter zu gestalten – Tag für Tag. Dabei geht die RAG verantwortungsvoll mit Menschen, Umwelt und Klima und Finanzen um. Das Unternehmen setzt ausgezeichnetes Fach- und Expertenwissen verschiedener Disziplinen ein, um diese Aufgaben nachhaltig zu bewältigen. Dabei bewahrt die RAG zugleich Traditionen und die Werte des Bergbaus, wie Zusammenhalt und gegenseitige Fürsorge.
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