Grubenwasserstandort Haus Aden: Start der Vortriebsarbeiten unter dem Datteln-Hamm-Kanal

Rund 340 Meter frisst sich die Vortriebsmaschine zehn Meter unter dem Datteln-Hamm-Kanal durch das Erdreich. Hier soll 2025 in einem Rohr Grubenwasser in die Lippe fließen. Denn Haus Aden ist einer der zentralen Grubenwasserstandorte der RAG. Und zugleich entsteht hier auch ein neues Wohngebiet – direkt am Wasser.

Aufgrund des Alters der ehemaligen Grubenwasserleitung und der zukünftigen Nutzung des Wasserhaltungsstandortes Haus Aden als einem der verbleibenden zentralen Hebungspunkte im Ruhrgebiet, wird die Grubenwasserleitung der ehemaligen Zechen Haus Aden bis zur Lippe erneuert. Die Grubenwasserfördermenge liegt bei rund 11,9 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Um Synergien zu nutzen, wird im Zuge dieser Baumaßnahme die bestehende Hochwasserabschlagsleitung des Pumpwerks Oberaden – zur Sicherstellung der Niederschlagsentwässerung – ebenfalls erneuert.

Die Umsetzung erfolgt in zwei Baustufen. Die erste Baustufe umfasst dabei die Erneuerung der Grubenwasserableitung und der Hochwasserabschlagsleitung zwischen dem ehemaligen Schachtstandort Haus Aden und der Straße Kleine Heide nördlich des Datteln-Hamm-Kanals. Hierzu wird der Kanal mit zwei Medienkanälen, in denen die Rohrleitungen geführt werden, unterquert. Die zweite Baustufe – Verlängerung bis zur Lippe – erfolgt im Nachgang.

Mit dem jetzigen Start der Vortriebarbeiten wird der erste der beiden Medienkanäle mit einem Innendurchmesser von 3,20 Metern aufgefahren. Die Länge der Auffahrung beträgt etwa 340 Meter und erfolgt von Süden nach Norden. Die Auffahrung des zweiten Medienkanals mit einem Durchmesser von 2,80 Metern startet im Anschluss daran, ebenfalls von Süden nach Norden in gleicher Tiefenlage. Für die Vortriebsarbeiten ist ein Zeitraum von etwa drei Monaten je Medienkanal geplant. 

Der ursprünglich für Frühjahr/Sommer angedachte Beginn der Vortriebsmaßnahme verzögerte sich aufgrund gutachtlich zu begleitender Klärung von genehmigungsrechtlichen Sachverhalten sowie Lieferschwierigkeiten bei wesentlichen Komponenten. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist planmäßig für 2025 vorgesehen.

Tunnelbohrmaschine

Die Tunnelbohrmaschine ist eine Vollschnittmaschine der Firma Herrenknecht. Sie hat eine installierte Leistung von 850 Kilowatt und ist insgesamt sieben Meter lang, hat einen Durchmesser von vier Metern. Die TBM kann sich täglich bis zu zehn Meter durch das Erdreich schneiden.