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Wasserhaltung im Saarland


Aktuelle Planung Grubenwasseraufbereitung Ensdorf


Die Grubenwasserhaltung und ihre nachhaltige Optimierung sind die zentralen Aufgaben der RAG im Saarland. Wir sorgen für den zuverlässigen Betrieb der Pumpanlagen und tragen im Integralen Monitoring zu Transparenz und öffentlicher Kontrolle bei. Oberstes Ziel ist der Schutz von Mensch und Umwelt – auch durch den Bau einer neuen Grubenwasseraufbereitungsanlage in Ensdorf.

Rund 19 Millionen Kubikmeter Grubenwasser werden Jahr für Jahr im Saarland gehoben. Rund 13 Millionen Kubikmeter davon kommen aus den Schachtanlagen der Wasserprovinzen Duhamel und Reden. Wenn beide künftig durch den Anstieg des Grubenwassers unter Tage auf 320 Meter unter Null zu einer gemeinsamen Wasserprovinz vereinigt werden, kann dieses Grubenwasser zentral am Standort Duhamel in Ensdorf gehoben werden. Vor der Einleitung in die Saar durchläuft das Grubenwasser eine Aufbereitungsanlage, um allen Anforderungen an die Wasserqualität gerecht zu werden, die das Oberbergamt 2021 in seinem Planfeststellungsbeschluss dargelegt hat.

Standort und Funktionsweise der Grubenwasseraufbereitungsanlage

Gleich neben dem denkmalgeschützten Maschinengebäude mit dem Förderturm werden vier kreisrunde Becken entstehen. Wenn das spätere Grubenwasser die Anlage durchläuft, kann, bei vorhandenem Sulfid im Grubenwasser, in einem ersten Behandlungsschritt durch Dosierung von Eisen(II)-chlorid-Lösung dieses entfernt werden, um die Bildung von Schwefelwasserstoff zu vermeiden. Durch die anschließende Oxidation mittels Kaskaden wird die Eisenkonzentration im Wasser reduziert. Hier setzen sich Feststoffe ab und werden eingedickt. Der dabei entstehende Schlamm wird behandelt und abtransportiert. 

Etwas weiter südlich, nahe der Stelle, wo man von der Provinzialstraße aus den Aufstieg auf die Halde beginnen kann, werden zwei langgestreckte Becken angelegt. Dort wird das bereits aufbereitete Grubenwasser künftig „geschönt“, was bedeutet: die Beruhigung des Grubenwassers wird dafür sorgen, dass auch feinere Schwebstoffe sich absetzen können. Außerdem wird in den Schönungsbecken das Wasser nachbelüftet. Damit wird sichergestellt, dass das Wasser genügend Sauerstoff enthält, wenn es anschließend auf der anderen Seite der Provinzialstraße in die Saar eingeleitet wird. Die Aufbereitungsanlage, die eine Fläche von fünfeinhalb Hektar einnehmen wird, ist für eine Betriebszeit von mindestens 30 Jahren ausgelegt.

Minimaler Enegierverbrauch

Das Grubenwasser muss zwar aus der vorgeschriebenen Tiefe von 320 Metern unter Meeresspiegelniveau an die Oberfläche geholt werden, wobei Elektropumpen zum Einsatz kommen. Doch anschließend durchfließt es die Aufbereitungsanlage, indem es einfach nur der Schwerkraft folgt – ganz ohne weiteren Pumpeneinsatz. Gewässerschutz mit zuverlässiger Technologie, robuster Technik, geringem Personalbedarf, minimalen Betriebskosten: So sorgt die RAG in der künftigen Aufbereitungsanlage Duhamel in Ensdorf für einen ressourcenschonenden Betrieb und wird damit ihrer Verpflichtung zur nachhaltigen Lösung der Ewigkeitsaufgabe Grubenwasserhaltung gerecht.

Technische Spezifikationen

Die Grubenwasseraufbereitungsanlage in Ensdorf ist so konzipiert, dass sie alle einschlägigen Gesetze, Verordnungen und technischen Vorschriften beachtet. Nach gründlicher Prüfung verschiedener Varianten fiel die Entscheidung für eine Technologie, die verschiedene Behandlungsmethoden miteinander kombiniert. Dabei handelt es sich vorzugsweise um "passive" Verfahren, die Abläufe nachahmen, wie sie die Natur zu ihrer Selbstreinigung verwendet. Wo es nötig ist, werden auch "aktive" Verfahren angewandt, also Verfahren, die den kontinuierlichen Einsatz von Energie und/oder (bio-)chemischen Reagenzien erfordern - etwa um den Eisengehalt des Wassers zu senken. Schon bei der Planung wurde darauf Wert gelegt, dass beim Betrieb der Anlage möglichst wenig Chemikalien benötigt werden. Der nachhaltige Schutz von Mensch und Umwelt hat Vorrang.